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Eine Ära geht zu Ende: Dr. Eva Klotz verabschiedet sich aus der Politik

LAbg. Dr. Eva Klotz

LAbg. Dr. Eva Klotz

Man lehnt sich kaum zu weit aus dem Fenster wenn man attestiert, dass dieser Tage eine Ära der Süd-Tiroler Politik zu Ende geht: Dr. Eva Klotz, die „Grande Dame“ und „Pasionaria“ der Süd-Tiroler Volkstumspolitik, verlässt nach 31 Jahren und 1365 Sitzungen den Landtag!

Dr. Eva Klotz zählt ohne Zweifel zu den bekanntesten Politikern der Süd-Tiroler Nachkriegsgeschichte. Über viele Jahre war sie die meistgewählte Politikerin außerhalb der SVP, sieben Landtagswahlen konnte sie von 1983 bis 2013 erfolgreich für den „Wahlverband des Heimatbundes“, den „Heimatbund“, die „Union für Südtirol“ und die SÜD-TIROLER FREIHEIT bestreiten.

Eva Klotz ist am 4. Juni 1951 als erstes der sechs Kinder der Lehrerin Rosa Pöll und des Schmiedes und Freiheitskämpfers Georg Klotz in Walten, Gemeinde St. Leonhard/Passeier geboren. Nach der Volksschule ermöglichten ihr die Eltern den Besuch der Mittelschule in Meran, da es die Einheitsmittelschule noch nicht gab, und damit auch keine Weiterbildungsmöglichkeit im Heimattal. Es war die Unterbringung in einem Heim notwendig. Die 7 Jahre im Internat der Englischen Fräuleins in Meran waren prägend für ihre Bildung und Entwicklung.

Nach der Mittelschule besuchte sie die Lehrerbildungsanstalt in Meran. Sie schloss diese 1969 mit der Matura ab. Es folgte das Studium der Geschichte, Volkskunde und Philosophie an der Universität Innsbruck, das sie im Dezember 1974 mit der Promotion zum Doktor der Philosophie abschloss.

1975 trat Eva Klotz in den Südtiroler Schuldienst ein, 1976 erwarb sie die Lehrbefähigung für literarische Fächer. Bis zu ihrer Wahl in den Südtiroler Landtag im November 1983 übte sie den Lehrberuf an Oberschulen in Brixen und Bozen aus.

Nach dem Tod ihres Vaters im Jänner 1976 wurde sie im Südtiroler Heimatbund tätig, welcher 1974 als Interessensvertretung der ehemaligen politischen Häftlinge gegründet worden war. 1977 wurde sie in den Ausschuss kooptiert, womit ihr Einsatz für die Ausübung des Selbstbestimmungsrechtes an vorderster Linie begann.

Im Mai 1980 wurde sie als Unabhängige auf der Liste der Südtiroler Volkspartei in den Bozner Gemeinderat gewählt, in dem sie bis zu ihrer Wahl in den Landtag im November 1983 tätig war. Sie vertrat dort den Wahlverband des Heimatbundes.

Nach der Wiederwahl im November 1988 bemühte sie sich mit Führungskräften des Südtiroler Heimatbundes, der damaligen Freiheitlichen Partei Südtirols und der Bewegung für Föderalismus um den Zusammenschluss der patriotischen Kräfte Südtirols. 1989 wurde die UNION FÜR SÜDTIROL gegründet, die im Südtiroler Landtag mit den 3 Abgeordneten Alfons Benedikter, Eva Klotz und Gerold Meraner sofort für die Selbstbestimmung tätig wurde. Noch vor dem Mauerfall hatten sie einen diesbezüglichen Beschlussantrag im Landtag eingebracht. Er ist wie vieles andere von der Mehrheit niedergestimmt worden.

Eva Klotz wurde als Kandidatin der UNION FÜR SÜDTIROL auch in den Jahren 1993, 1998 und 2003 für den Landtag wiedergewählt. Sie war Fraktionssprecherin und Mitglied in verschiedenen Kommissionen: In der ersten Gesetzgebungskommission, in der Kommission für Geschäftsordnung, der Interregionalen Kommission sowie in verschiedenen Untersuchungsausschüssen des Landtags.

Als das Zerstörungswerk von Andreas Pöder mit dem Putsch gegen die am Selbstbestimmungsanliegen- dem Gründungsziel der UNION – festhaltenden Mehrheit der Landesleitung seinen Höhepunkt erreichte, trat sie im Mai 2007 mit einem großen Teil der Mitglieder aus der UNION FÜR SÜDTIROL aus. Um weiterhin mit voller Kraft für die Selbstbestimmung arbeiten zu können, gründete sie mit allen anderen, die in der UNION wegen der Verteidigung der Gründungsideale nur noch angefeindet worden waren, die Bewegung SÜD-TIROLER FREIHEIT. Eva Klotz ist seitdem Mitglied in der Landesleitung und im Hauptausschuss. Bei der Landtagswahl 2008 errang die Bewegung auf Anhieb 2 Mandate und konnte diese bei der Wahl 2013 auf 3 aufstocken.

Eva Klotz war auf verschiedenen Listen Kandidatin bei Europa-, Parlaments- und Gemeinderatswahlen. Sie hat in unzähligen Rundfunk- und Fernsehauftritten in Italien, Österreich, Deutschland und der Schweiz den Selbstbestimmungsanspruch der Südtiroler konsequent vertreten und beworben. Sie hat an vielen internationalen Kongressen mitgewirkt, war mehrmals Beobachterin der katalanischen Selbstbestimmungsreferenden und hat an zahlreichen internationalen Treffen und Veranstaltungen der Freiheitsbewegungen teilgenommen. Bis heute ist sie Ansprechpartnerin für politische Parteien und Bewegungen in Italien und Europa, weil sie von jeher das Selbstbestimmungs- und Freiheitsanliegen aller Völker unterstützt und bewirbt.

Sie hat die die Biographie ihres Vaters Georg Klotz geschrieben, welche 2002 im Wiener Molden-Verlag erschienen und seit 2012 auch in italienischer Übersetzung verfügbar ist. In zahlreichen Publikationen sind ihre Beiträge zu Südtirol- politischen Themen veröffentlicht worden.

Sie hat wegen ihrer politischen Tätigkeit zahlreiche Gerichtsverfahren auf sich nehmen müssen, diese aber auch Dank exzellenter Verteidiger bis heute unbeschadet überstanden.

Eva Klotz ist kinderlos, einmal geschieden und in zweiter Ehe mit Hans Bachmann verheiratet.

Österreichische Landsmannschaft,
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Ruf +431 408 22 73
Fax +431 402 28 82

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