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c-200-200-205

Vergessene Dichter – Verschwundenes Wort

£8,20




Es ist wahr: Das dichterische Wort unterliegt dem Wirrsal der Zeit-läufte. Moden des literarischen Geschmacks, weltan­schau­licher Werte- und politischer Gesinnungswandel: davon ist abhängig, welches Schicksal die Zeugnisse des dichterischen Schaffens vergangener Epochen bei der Nachwelt erfahren. Die deutsche Literaturgeschichte des frühen und mittleren 20. Jahr­hunderts kennt besonders schwerwiegende Konflikte und Verän­derungen in der Schaffenskultur, sodaß die Gültigkeit dessen, was die Großeltern­generation gelesen, geschätzt und gepriesen hatte, bereits von der Eltern­generation gründlich in Zweifel gezogen wurde und die dereinst verehrten Werke und ihre Verfasser von den Enkeln schon wieder weitgehend vergessen erscheinen.

Womit hat dies zu tun? Mit den politischen Katastrophen der dreißiger und vierziger Jahre, mit einem gewaltigen Traditions­bruch nach der Jahr- hundertmitte, mit dem um sich greifenden Verlust an eigener Geschichte? Und ist das Vergessenwerden ein gerechter Vorgang, der nur solche Erscheinungen trifft, die es „verdient“ haben, oder gar ein gleichsam naturnotwendiger Prozeß, der das Schwache, Schädliche aussiebt?

Das Buch geht diesen Fragen anhand ausgewählter Fälle nach: Von einer allgemeinen Problemskizze eingeleitet, zeichnet es die Porträts dreier Dichter, deren Ruhm verklungen ist bzw. deren Gestalt ganz entscheidenden Veränderungen in der Wahrnehmung unterzogen wurde: Hermann Löns (1866–1914), der große norddeutsche Naturschilderer und einer der Lieblingssänger der Jugendbewegung, Franz Karl Ginzkey (1871–1963), der romantisch-besinnliche Dichter des alten Österreich und Schöpfer vielgeliebter Balladen und Kinderbücher, sowie Franz Spunda (1890–1963), der „Erfinder“ des Magischen Romans und Verfasser mitreißender mythologischer und historischer Erzählungen. Ein abschließendes Kapitel stellt das erste Hauptwerk des Lyrikers Josef Weinheber (1892–1945) vor: „Adel und Untergang“ (1934), ein Buch von beeindruckender Kraft und Dichte, von atemberaubender künstlerischer Vielfalt, das den großen, jedoch heute vergessenen oder in Verdacht geratenen Erfolg des Dichters begründete.

Was spricht dafür, diesen Dichtern trotz allen Zweifeln auch heute noch, ja gerade heute wieder eine
Chance zu geben? Die Sammlung will zu literarischen Entdeckungsreisen einladen und zu Verantwortung gegenüber dem Kunstgeist in deutscher Sprache aufrufen.

 

128 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Anmerkungen, Nachweise, Literaturangaben; € 8,20;  ISBN 978-3-902350-42-8; Eckartschriften-Verlag

Österreichische Landsmannschaft,
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