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Massaker slowakischer Soldaten an 267 Karpatendeutschen in Prerau/Mähren

Feiger Mord vor 65 Jahren u.a. an 78 Kindern und 120 Frauen

„Wenn wir ein Unrecht sehen und dazu schweigen, dann begehen wir es selbst.“ Mit diesem Satz von Jean-Jacques Rousseau wird auf dem Friedhof im mährischen Prerau an die 267 ermordeten Karpatendeutschen erinnert, die in der Nacht vom 18. Auf den 19. Juni 1945 von slowakischen Soldaten des 17. Infanterieregiments aus Engerau auf slowakischen Befehl erschossen wurden.

Bei den Opfern handelt es sich um 78 Kinder (das jüngste war gerade sechs Monate alt), 120 Frauen (die älteste war bereits 90) und 69 überwiegend alte oder noch nicht wehrdienstfähige junge Männer. Wegen der nahenden russischen Front wurden sie Ende 1944 ins „sichere“ Böhmen evakuiert und wollten nun, sechs Wochen nach Wiedererrichtung der Tschechoslowakei, mit der Eisenbahn wieder zurück in ihre Heimat. Sie und ihre Vorfahren lebten seit 800 Jahren auf dem Gebiet der heutigen Slowakei, waren Bürger des Königreiches Ungarn, der Tschechoslowakischen und zuletzt der Slowakischen Republik.

Auf ihrem Heimweg, am Bahnhof im mährischen Prerau nahe der slowakischen Grenze, holten sie Soldaten des 17. Infanterieregiments aus dem slowakischen Engerau auf Befehl des slowakischen Offiziers Karol Pazur aus den Zug, ließen sie in Viererreihen antreten, um sie dann hinaus aus der Stadt und hinauf auf die Schwedenschanze zu treiben.

Dort zwang man sie, sich bis auf die Unterwäsche zu entkleiden. Aus den umliegenden Dörfern wurden Männer zwangsrekrutiert, um eine Grube auszuheben: zwei Meter breit, 17 Meter lang und zwei Meter tief. Vor dieser Grube wurden alle 267 Menschen hinterrücks erschossen und in die Grube geworfen. Das Morden dauerte vier Stunden, bis morgens um zwei Uhr. Dann wurden die vorher abgelegten Kleider verbrannt und die Wertsachen unter den Soldaten aufgeteilt.

Vor allem dem karpatendeutschen Landsmann Georg Klein aus Drexlerhau im Hauerland sowie dem damaligen Prerauer Bürgermeister Petr Dutko und seinem Stadtrat, dem Prerauer Historiker František Hybl sowie dem örtlichen Geistlichen J. M. Sternberk ist es zu verdanken, dass bereits im Herbst 1993 auf dem Prerauer Friedhof ein Denkmal zur Erinnerung an das Massaker errichtet werden konnte. Sie haben damals mit ihrer Entscheidung im Sinne des großen Humanisten Jan Amos Komensky, der ein paar Jahre in Prerau lebte, zur Erinnerung und Aufarbeitung dieser Gräueltat beigetragen und damit ein Stück Versöhnungsarbeit geleistet. Ihnen gebührt der Dank aller Karpatendeutschen.

Im Internet ist unter http://www.youtube.com/watch?v=SE7T4FwgBa0 ein kurzer Filmbericht des Bayerischen Fernsehens zum Massenmord in Prerau zu finden. Quelle: Sudetendeutsche Zeitung, München, Folge 26/02.07.2010 (gekürzt).

Sudentendeutscher Pressedienst (SdS)

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