JEDEM SEINE CHANCE UND DAS RECHT ZU SCHEITERN
Jeder sollte seine Chance bekommen. Auch die Rotgrünen.
Oho! Hat Ihr Critikus Kreide gefressen und wünscht einer Wiener Stadtregierung, die aus linken bis extrem linken Kräften besteht, Glück?
Glück nicht gerade, aber zu kritisieren wird es in dieser vor den Wienerinnen und Wienern liegenden Regierungsperiode noch genug geben. Fangen wir deshalb erst einmal milde an.
Daß die SPÖ in der Hauptstadt die absolute Mehrheit verloren hat ist gut für Wien und Österreich. Unter der angestammten Bevölkerung hatte sie die Absolute ja schon seit Jahren nicht mehr – jetzt haben offensichtlich auch die neu eingebürgerten Wähler ausgelassen und die SPÖ nicht so eifrig unterstützt, wie es sich die Sozialdemokraten angesichts ihrer Einwanderungspolitik erwartet hätten.
Möglicherweise hat hier auch H.C. Straches Sympathiekampagne unter den serbischen Bewohnern Wiens gezogen. Die FPÖ jedenfalls ist es , deren eindrucksvoller Stimmenzuwachs die absolute rote Herrschaft aufgebrochen hat. Zur „Belohnung“ darf der einzige echte Gewinner der Wahl in der Opposition bleiben. Strache nennt das undemokratisch, was allerdings nicht ganz stimmt, denn gerade das rot-grün regierte Wien wird eine starke demokratische Opposition brauchen, und das kann nur die FPÖ leisten.
Daß es nicht die ÖVP sein wird, ist wohl allen klar, sogar in der schwarzen Bundespartei. Man hat das Gefühl, daß die Bundes-ÖVP das Terrain Wien mittlerweile aufgegeben habe, und sich – wenn überhaupt – nur mehr um die anderen acht Bundesländer kümmere. Ihre Wiener Exponenten verkommen zu seltsamen Sektierern, deren Kinder und Enkel ohnehin schon längst grün wählen.
Die Grünen wiederum sind jene von extrem Linken geführte Partei, die mehrheitlich von bürgerlich sozialisierten und besser verdienenden Menschen unterstützt und gewählt wird. Unabhängig davon, was Frau Vassilakou im Planungsressort anrichten und ob die Radlerhölle über den Straßenverkehr hereinbrechen wird, so geht es doch bei Rotgrün vor allem um einen Kulturkampf!
Zum einen rund um die rotgrüne Zwangs-Ganztags-Einheitsschule samt abgehängten Kreuzen in den Klassen und ausgesperrten Nikoläusen. Hier sollen die Kleinen mit Hilfe von im 6-Semester- Schnellsiedekurs angelernten Pädagogen auf die Multikultur eingeschworen werden, die erst eine linke Mehrheit für die nächste Generation sichert.
Zum anderen im Alltag der Menschen, in der Bevorzugung von Zuwanderern bei der Wohnungsvergabe und anderen Zuwendungen der Stadt. Dazu gehört aber auch die von manchen Zeitgenossen zu unrecht als reine Nebensache empfundene drohende (Um-) Benennung von Straßen und Plätzen. Hier gehen die linken Roten und die Grünalternativen am konsequentesten im Gleichschritt: Systematisch soll das alltägliche Andenken an jene Geister dieser Stadt, die nicht extrem links, standen ausgelöscht werden – an vorderster Stelle Bürgermeister Dr. Karl Lueger.
Ob die grüne Frau Vizebürgermeisterin es nun schaffen wird, die Inzersdorfer Konservenfabrik für das Party-Publikum zu öffnen, oder die S-Bahnstation Lobau zu erhalten: Für diese und andere brennende kommunale Anliegen soll sie ihre Chance bekommen. Bei ihren gesellschaftspolitischen Vorstellungen möchte man ihr dagegen eher schon jetzt nahelegen, das Recht auf Scheitern wahrzunehmen. CRITICUS