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Die Geächteten

von Ernst von Salomon

Unitall-Verlag, Radolfzell 2011, 416 Seiten, € 15,40

Ein Buch, das in keinem patriotischen Bücherschrank fehlen darf, ist das Erstlingswerk des Freikorps- und politischen Untergrundkämpfers Ernst von Salomon. In dem 1930 erschienenen Werk schildert Salomon die politisch bewegte Zeit vom Ende des Ersten Weltkrieges und der Freikorpskämpfe bis hin zu seiner Mitgliedschaft in der Untergrundbewegung „Organisation Consul”, dem Attentat am damaligen Außenminister Rathenau und seiner darauffolgenden Haftzeit.

Zunächst kämpfte Ernst von Salomon auf Seiten der regierungstreuen Freikorpstruppen in Berlin und Weimar gegen die rote Revolution. Auch im Baltikum und in Oberschlesien kämpfte der mehrfach verwundete von Salomon, der in seinem Buch die Unruhen im Reichsgebiet, die Verzichtspolitik der damaligen Reichsregierung und das Werden eines neuen Typus des Freikorpskämpfers als Überzeugungstäter beschreibt.

Wer waren diese Versprengten, die im Chaos der Nachkriegszeit am Annaberg und im Baltikum ihr Leben für ein todwundes Deutschland in die Schanze schlugen? Die den Kleinkampf um Rhein und Ruhr auf sich nahmen und in den Freikorps gegen Spartakus und Separatisten standen? Wer waren jene von feiger Bürgerlichkeit Geächteten, die man als Fememörder in den Tod hetzte oder als Putschisten vor die Gerichte zerrte und durch die Gefängnisse schleifte? Fünf Jahre seines jungen, heißen Lebens verlor Ernst von Salomon hinter Zuchthausmauern, der uns mit seinem autobiographischen Erlebnisbericht voll glühender Leidenschaft in den tollen Wirbel jener Tage hineinstößt: Baltikum, Freikorps, Kapp-Putsch, Feme, Rathenau, Erzberge. Nur eines steht über all dem politischen Spuk und den kleinbürgerlichen Sorgen eines kampfmüden deutschen Volkes nach dem Ersten Weltkrieg: das Gesetz der Nation, das die jungen Freikorpskämpfer spürten, mit der Idee eines neuen Deutschlands abseits der spießigen Kleinbürgerlichkeit des vergangenen Kaiserreiches. Sie allein sahen sich als die Ehre und das Gewissen Deutschlands!

So ist das Besondere an diesem Roman die schonungslose Offenbarung der Denkweisen und Ansichten außergewöhnlicher Männer in außergewöhnlichen Zeiten – und dies auf literarisch und sprachlich höchstem Niveau. Nicht minder interessant ist aber auch die Person des Autors in den Zeiten nach der Weimarer Republik und nach dem Nationalsozialismus. So lohnt sich auch das Studium der weiteren Werke Ernst von Salomons.

„Die Geächteten“ gilt jedenfalls zu Recht als der interessanteste und mitreißenste Roman zum Verständnis der Wirren der Nachkriegsjahre des Ersten Weltkrieges und der vielschichtigen Motivation der Protagonisten der damaligen „äußersten Rechten“. Bis vor kurzem war das Werk nur mehr antiquarisch zu erhalten, wurde aber im Jahre 2011 vom Unitall-Verlag neu aufgelegt. Jan Ackermeier

 

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