20.000 Unterschriften für die doppelte Staatsbürgerschaft
DER ECKART unterstützte diese Aktion in seiner Oktober Ausgabe, wo die Unterschriftenliste enthalten war.
In den vergangenen Monaten hat die Bewegung SÜD-TIROLER FREIHEIT in ganz Österreich Unterschriften für eine parlamentarische Bürgerinitiative gesammelt, damit es den Süd-Tirolern ermöglicht wird, die österreichische Staatsbürgerschaft, welche sie mit der Annexion Süd-Tirols durch Italien unfreiwillig aufgeben mussten, wiederzuerlangen.
Das sensationelle Ergebnis wurde heute im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt: Mehr als 20.000 Bürger fordern mit ihrer Unterschrift das Parlament in Wien auf, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Süd-Tiroler die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten.
Das sensationelle Ergebnis von mehr als 20.000 Unterschriften hätte sich niemand erwartet und dürfte einige Politiker und Skeptiker nun gehörig zum Nachdenken bringen.
Die Unterschriftensammlung zur Erlangung der doppelten Staatsbürgerschaft reiht sich nämlich in die erfolgreichsten Bürgerinitiativen der letzten Jahre und stellt somit eindrucksvoll unter Beweis, dass ein großer Teil der Bevölkerung in Österreich die doppelte Staatsbürgerschaft für die Süd-Tiroler unterstützt.
Wenn man bedenkt, dass die SÜD-TIROLER FREIHEIT in Österreich über keine Parteistruktur verfügt, keine Medien hinter sich hatte, die für die Sammlung Werbung machten, sowie von politischer Seite kaum Unterstützung erhielt, aber dennoch auf Anhieb so viele Unterschriften sammeln konnte, wie nur wenige andere Bürgerinitiativen, so zeigt dies sehr deutlich, wie wichtig der Bevölkerung in Österreich dieses Thema ist.
Die 20.000 Bürgerinnen und Bürger haben damit nicht nur eine klare Aufforderung an das Parlament gerichtet, sondern auch ein deutliches Zeichen der Solidaritätsbekundung für Süd-Tirol gesetzt.
Im Gegensatz zu anderen Bürgerinitiativen, bei denen die Motivation für die Unterstützung zumeist einen persönlichen Vorteil beinhaltet, war dies im Fall der doppelten Staatsbürgerschaft nicht gegeben. Kein Österreicher hat einen persönlichen Vorteil davon, dass den Süd-Tirolern die österreichische Staatsbürgerschaft gegeben wird. Es ist dies einzig und allein ein Zeichen der Solidarität und Unterstützung.
Im Lichte dieser Erkenntnis wiegt die Unterstützung somit noch wesentlich mehr. Es gilt daher allen aufrecht zu danken, die diese Bürgerinitiative mit ihrer Unterschrift unterstützt haben.
Ein besonderer Dank geht aber auch an den Gesamt-Tiroler Schützenbund, den Andreas Hofer Bund Tirol, die Alt Tyroler Schützen, sowie an den Süd-Tiroler Heimatbund, die sich an der Unterschriftensammlung beteiligt und somit zu diesem sensationellen Ergebnis von mehr als 20.000 Unterschriften beigetragen haben.
Nun ist die Politik gefordert:
Der Schwerpunkt der Unterschriftensammlung wurde von Beginn an auf Österreich gelegt, um den Parlamentariern in Wien zu beweisen, dass die Forderung nach einer doppelten Staatsbürgerschaft nicht nur von Süd-Tirolern gewünscht, sondern auch von der Bevölkerung in Österreich und somit von den eigenen Wählern unterstützt wird.
Die Unterschriftensammlung hat aber vor allem gezeigt, dass es sich nicht um ein Parteithema handelt, sondern um ein überparteiliches Anliegen. Die Bürgerinitiative wurde nämlich nicht nur von Vertretern verschiedener Parteien unterzeichnet, sondern auch von Wählern quer durch alle Parteien.
Am 23. Feber 2011 werden die gesammelten Unterschriften dem Nationalrat in Wien übergeben, welcher sich dann mit der Thematik auseinandersetzen wird.
Nach den langwierigen Diskussionen der letzten Monate ist nun die Politik konkret gefordert.
Das Signal von mehr als 20.000 Unterschriften ist eine klare Aufforderung und kann von der Politik nicht einfach ignoriert werden.
Bereits vor 1 ½ Jahren ist die SÜD-TIROLER FREIHEIT in Wien mit Vertretern aller Parteien zusammengetroffen, um über die doppelte Staatsbürgerschaft zu sprechen. Damals hatten sich alle Parteien grundsätzlich dafür ausgesprochen.
Nun gilt es die Parteien davon zu überzeugen, den Worten auch Taten folgen zu lassen.
Polemiken der letzten Tage beweisen Notwendigkeit der doppelten Staatsbürgerschaft:
Die Polemiken der letzten Tage rund um die Nichtteilnahme des Landes Süd-Tirol an den 150-Jahrfeiern der Einheit Italiens, zeigen deutlich genug, wie wichtig die doppelte Staatsbürgerschaft für die Süd-Tiroler ist. Durch ganz Italien geht derzeit eine Welle der Entrüstung, begleitet mit wüsten Beschimpfungen und Androhungen, nur weil die Süd-Tiroler sich nicht als Italiener bekennen wollen. Selbst der italienische Staatspräsident Giorgio Napolitano ließ sich zu der respektlosen Aussage hinreissen, dass die Süd-Tiroler Italiener zu sein hätten und stellt somit ihre Identität als österreichische Minderheit in Abrede.
Doppelte Staatsbürgerschaft baut Grenzen ab:
Die österreichische Staatsbürgerschaft für die Süd-Tiroler würde die Menschen nördlich und südlich des Brenners wieder einander näher bringen, die Rechte der Süd-Tiroler absichern und Grenzen abbauen, die sich durch ganze Familien ziehen. Bis heute werden in Tirol Familien durch Staatsbürgerschaften geteilt, weil ein Teil in Süd-Tirol und der andere im Bundesland Tirol lebt. Gegenüber der eigenen Familie ist man somit ein Ausländer.
Derartige Zustände sind nicht tragbar und müssen beseitigt werden.
Die doppelte Staatsbürgerschaft würde somit in jeder Hinsicht Grenzen abbauen und im Geiste der europäischen Einheit die Tiroler Landesteile weiter zusammenführen.